„Mehr helfen als herrschen“
In der Abteikirche St. Mauritius in Tholey ist Cbr P. Wendelinus Naumann OSB (Sld) zum neuen Abt der Benediktinerabtei benediziert worden.
Bischof Dr. Stephan Ackermann nahm die Benediktion im Rahmen eines festlichen Pontifikalamtes am Christkönigssonntag vor. Der 53-Jährige war bereits im August vom Konvent zum Nachfolger des im Juli plötzlich verstorbenen Abtes Mauritius Choriol gewählt worden. Er ist der 87. Abt des als ältestes Kloster Deutschlands geltenden Benediktinerklosters und stellt sein Amt unter das Leitwort „Humilitate et misericordia“ – Demut und Barmherzigkeit.
In seiner Predigt betonte Bischof Ackermann, ein benediktinischer Abt sei berufen, „mehr zu helfen als zu herrschen“. Das Christkönigsfest erinnere daran, wer der eigentliche Herr des Klosters sei: Christus selbst. Aufgabe der Klostergemeinschaft sei es, wachsam für sein Wirken zu bleiben, aus dem Gebet zu leben und die Botschaft vom Reich Gottes auch stellvertretend für viele Menschen weiterzutragen. Sichtbares Zeichen der neuen Verantwortung wurden die Insignien Ring, Mitra und Hirtenstab, die der Bischof dem neuen Abt überreichte.


Cbr Abt Wendelinus zeigte sich am Ende der Feier sichtlich bewegt von der großen Anteilnahme. Er erinnerte an seinen verstorbenen Vorgänger, sprach von der prägenden Rolle seiner Herkunftsfamilie und dankte seinen Mitbrüdern für das Vertrauen, so kurz nach dem Tod von Abt Mauritius einen neuen Abt gewählt zu haben. Der kleine, vergleichsweise junge Konvent mit derzeit elf Mönchen könne auf eine weitgehend sanierte Klosteranlage bauen. Zu den anstehenden Aufgaben zählt unter anderem die Neuordnung des Gästehauses.
Zur Person: Cbr Wendelinus Johannes Naumann wurde 1972 in Lebach-Thalexweiler geboren. Der promovierte Historiker und Autor war dem Kloster schon früh verbunden und übernahm 2008 den Vorsitz des Fördervereins. 2015 trat er in die Gemeinschaft der Abtei St. Mauritius ein, legte 2019 die Feierliche Profess ab und wurde 2021 zum Priester geweiht. Neben seiner geistlichen Ausbildung war er maßgeblich an der Sanierung der Klosterkirche beteiligt. Sein neues Amt will er – wie er selbst sagt – im Vertrauen auf Gottes Nähe und getragen vom Gebet vieler Menschen ausüben.
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