Lukas Schaefer (Fs)
von der Unwissenheit zur Überzeugung
Vom Schüler zum Verbindungsstudenten, von der Unwissenheit zur Überzeugung
Wenn ich versuche, mich zu erinnern, warum ich einer Verbindung beitrat und CVer wurde, fällt mir auf, wie schwer die Frage nach dem Warum von dem Wie zu trennen ist. Als ich nach meinem Abitur entschied, in Hannover ein Studium zu beginnen und möglichst auch in die Stadt selbst umzuziehen, hatte ich keine Vorstellungen davon, was eine Verbindung ist. Mein Opa, seinerseits Alter Herr bei der Suevia, bot mir an, mir ein Wohnheim zu zeigen, in dem er mir ein Zimmer organisieren könnte. Mit fehlendem Vorwissen, aber auch ohne jedes Vorurteil besuchte ich mit ihm zusammen das besagte Haus an einem sommerlichen Nachmittag. Es wurde gegrillt, alle dort erschienen mir nett, und in meinem zukünftigen Zimmer fanden wir bei der Besichtigung noch den vorherigen Mieter, fest schlummernd, auf einer auf dem Boden liegenden Matratze. Kurzum: Ich fand an Haus und Leuten nichts auszusetzen und beschloss einzuziehen.
Dass es sich bei den an dem Abend anwesenden und dem auf der Matratze Schlafenden um zukünftige Bundesbrüder handelte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Auch hatte ich keinerlei Vorstellung, was überhaupt so ein „Bundesbruder“ war. Ich könnte heute auch nicht mehr den Finger auf den Zeitpunkt legen, an dem sich dies änderte und ich mich „entschied“ beizutreten. Irgendwie wurde nie in Frage gestellt, dass ich Fux werden würde. Auch fand ich keinen Grund, es nicht zu wollen, auch wenn ich meinen älteren Bundesbrüdern in bester Fuxenart sicher einige Gründe gab, mich doch nicht bis zur Burschung zu behalten (sowie meinem Leibvater nicht wenige Kopfschmerzen).
Wie aus dem formbaren Fux dann ein beleibter Bursch wurde, soll aber hier nicht weiter Thema sein. Warum ich später die Entscheidung traf, dabei zu bleiben und heute mit ganzem Herzen und aus vollster Überzeugung Verbindungsstudent bin, ist das, worauf es ankommt: die Jungs, die Freundschaften und die gemeinsam verbrachte Zeit; das Höhere dahinter und die ernsthafte Ausgelassenheit, wie man sie nur auf der Kneipe, dem Frühschoppen oder einer Grünkohlwanderung erlebt. Die stetige Motivation und die gegenseitige Hilfe, sich zu verbessern: am Glas, im Leben und im Charakter. Das sind die Gründe, warum ich heute stolz bin, dabei geblieben zu sein. Ohne den Bund wäre ich heute nicht dort, wo ich heute bin: aufrecht im Leben stehend mit einer weiblichen Verbindungsstudentin (man möge mich steinigen) zur Ehefrau.
Lukas Schaefer (Fs)
Weitere Beiträge in dieser Kategorie